Was macht das Arbeitsrecht so besonders?

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Jeder Arbeitgeber schließt mit seinem Arbeitnehmer einen Arbeitsvertrag ab. In ihm werden die Modalitäten für den gegenseitigen Leistungsaustausch festgelegt. Die daraus resultierenden Rechte und Pflichten können die Vertragspartner teilweise nach individuellen Vorstellungen vereinbaren. Den großen Rahmen gibt jedoch das Arbeitsrecht vor, dessen Vorschriften in den verschiedenen Gesetzen stehen und in die Gesamtbetrachtung einzubeziehen sind. Aus diesem Grund kommt es in einem Arbeitsgerichtverfahren oft auf die Ansicht des Richters an, der die spezifischen Vorgaben teilweise auslegen kann und darf.
Das Arbeitsrecht umfasst die wesentlichen Rechtsnormen, mit denen die Rechte und Pflichten eines Arbeitnehmers definiert werden. Es dient in erster Linie als Sammlung von Schutzrechten, die jedoch nur für Unternehmen gelten, die bestimmte Bedingungen erfüllen. Gehört beispielsweise ein Unternehmen steuerrechtlich zur Organschaft eines anderen, dann zählen die Mitarbeiter automatisch zum Mutterunternehmen und genießen somit die gleichen Kündigungsschutzrechte.
Der Gesetzgeber hat dieses Recht in drei Hauptbereiche aufgeteilt. Durch das Individualarbeitsrecht werden die Rechtsbeziehungen zwischen dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber sowie den anderen Mitarbeitern geregelt. Hat der Arbeitnehmer auch Kundenkontakte, dann gehören auch diese Kooperationen zum jeweiligen Rechtsgebiet.
Beim kollektiven Arbeitsrecht geht es um das von den Arbeitnehmern gebildete Kollektiv. Diese steht dem jeweiligen Arbeitgeber sowie den Arbeitgeberverbänden gegenüber. Seine Ziele bestehen darin, die Rechte der unterlegenen Beschäftigenden zu wahren und auszubauen. Die letzte Stufe betrifft den Arbeitsschutz. Er regelt die Verpflichtungen des Arbeitgebers gegenüber dem Staat und sonstigen Hoheitsträgern. Die arbeitsschutzrechtlichen Bedingungen wirken meistens indirekt auf die Möglichkeiten des Arbeitnehmers. Wesentliche Vorzüge bringt der Arbeitsschutz den Gruppen, die ohne eigenes Verschulden sonst ihren Arbeitsplatz und ihr Einkommen verlieren könnten. Jugendliche, Schwangere und behinderte Menschen profitieren von diesen Lösungswegen. Um die Unternehmen jedoch vor finanziellen und existenzbedrohenden Situationen zu bewahren, gelten manche arbeitsrechtlichen Bestimmungen erst ab einer gesetzlich festgelegten Mitarbeiteranzahl.
Kommt es auf diesem Gebiet zu einem Konflikt, wird dieser in den meisten Fällen mithilfe eines speziellen Fachanwalts geregelt. Er kann seine Mandanten sowohl außergerichtlich als auch gerichtlich vertreten. Bei einem Vergleich hat der ehemalige Mitarbeiter bessere Chancen, wenn er sich durch einen Anwalt vertreten lässt.
Seit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft hat sich auch das Arbeitsrecht zu einem gemeinschaftlichen Thema entwickelt. Das auf europäischer Ebene umgesetzte Recht gilt sowohl für die EU als auch für die einzelnen Staaten. Viele Entscheidungen, die von den Vertretern der EU getroffen werden, hat jeder der einbezogenen Staaten in einem vorgegebenen zeitlichen Rahmen in sein nationales Recht zu überführen. Dazu gehört beispielsweise das gleiche Gehalt für Männer und Frauen, sofern sie eine vergleichbare Tätigkeit innerhalb der EU wahrnehmen.
Ein wesentlicher Punkt bezieht sich auf die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Durch die Einführung der betreffenden Paragrafen werden alle abhängigen Beschäftigten innerhalb der EU mit den gleichen Rechten und Pflichten ausgestattet. Gleiches gilt für die Entlohnung und die sonstigen Arbeitsbedingungen.

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17 Februar 2021