Den Bauvertrag prüfen: Darauf kommt es an!

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Immer mehr Menschen sehen sich nach den eigenen vier Wänden und erfüllen sich daher den Traum des eignen Hauses mit Garten. Wer hierbei den Weg geht, sich klassisch ein Baugrundstück zu erwerben, um im Anschluss ein Haus darauf zu bauen, wird mit Sicherheit mit einem Bauvertrag konfrontiert.
In einem Bauvertrag sind alle Rahmenbedingungen wie Pflichten und Leistungen zwischen den Bauherren und dem jeweiligen Vertragspartner festgelegt. Je nach Ausführung des Hausbaus wie Bauen mit einem Bauträger, Errichtung eines Fertighauses, einem Architektenhaus oder sogar einem Haus zum Selbstausbau, ist auch der Bauvertrag unterschiedlich ausgestaltet.
Deshalb ist es als gerade als privater Bauherr ohne die nötige Fach- und Branchenkenntnis zwingend notwendig den Bauvertrag von einer sachkundigen und anerkannten Stelle prüfen zu lassen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn es zu einem Streitfall über versäumte Bauleistungen oder sogar Baupfusch kommt. Hierbei ist der Bauvertrag der zentrale Gegenstand, um im Zweifelsfall eine rechtliche Handhabe zu haben.
Zunächst ist es beim Bauvertrag wichtig, dass dieser eine detaillierte und eindeutige Definition des Vertragsgegenstandes, also des Hauses, enthält. Er sollte in der Regel alle wichtigen Punkte zu den Gebäudedaten (Schnittansichten, Grundrisse), Grundstücksarbeiten, Leistungsumfang und konstruktive Details zu den einzelnen Gewerken, Energie- und Schallschutzausführungen, detaillierte Beschreibung der sanitären, elektrotechnischen sowie gebäudetechnischen Anlagen und sonstigen hervorzuhebenden Qualitätsmerkmalen geben. Auch verbindliche Angaben über Preissicherheiten und den Fertigstellungszeitpunkt sollten Gegenstand des Bauvertrages sein.
Gerade die Preissicherheit fehlt in rund jedem fünften Bauvertrag. So entstehen bei nachträglichen Änderungen oft zusätzliche Kosten, die im Schnitt mehrere Tausend Euro betragen. Daher sollte der Vertrag hinsichtlich aller vorher vereinbarten Sonderwünsche und sonstigen Leistungen geprüft werden. Auch auf versteckte Kosten und Vertragsausschlüsse sollte besonderes Augenmerk gelegt werden. Diese finden Bauherren meist in Bezug auf die für die Errichtung des Hauses erforderlichen Baugrundverhältnisse sowie der Versorgung der Baustelle mit Strom und Wasser wieder.
Auch der Zeitpunkt von Zahlungen ist im Bauvertrag zu prüfen. Hierbei sollten Bauherren großen Wert darauf legen, dass die entsprechenden Zahlungsraten oder Abschlagszahlungen des Gesamtkaufpreises an den tatsächlich erreichten Bauzustand gekoppelt sind. Der Bauvertrag ist daher dahingehend zu prüfen, ob dies so vertraglich festgelegt wurde und ob die jeweiligen Raten dem aktuellen Wert der mit ihnen gezahlten Bauleistungen entsprechen. Dadurch ist es den Bauherren möglich, Ratenzahlungen aufgrund von Mängeln, die er bereits während der Bauphase erkennt, zu kürzen.
Auch etwaige Überschreitungen der Bauzeit sollten vertraglich festgehalten werden. Wird die Bauzeit überschritten, dann entstehen für den Bauherren oft Schäden von mehreren Tausend Euro. Deshalb sollte man dahingehend den Bauvertrag prüfen, dass dieser eine Klausel beinhaltet, die sich auf § 286 des BGB beruft.
Dabei hat der Bauherr die Möglichkeit, bei Leistungsverzug eine Ersetzung des entstandenen Verzögerungsschadens einzufordern. Da der entstandene Verzögerungsschaden jedoch oft nur schwer nachzuweisen ist, sollte daher eine mögliche Vertragsstrafe vereinbart werden. Diese greift bei einer konkreten Bauzeitüberschreitung in Bezug auf einem vorher festgelegten Fertigstellungsdatum.
Zudem sollte der Bauvertrag auch alles regeln, was nach dem erfolgreichen Bauabschluss folgt. So sollten alle technisch relevanten Unterlagen sowie Belege und ein entsprechender Energieausweis übergeben werden. Auch eine Verjährungsfrist von fünf Jahren ist in seriösen Bauverträgen enthalten. In Bezug auf die Gewährleistungsfrist ist es auch ratsam, eine Gewährleistungsbürgschaft vom Auftragnehmer zu verlangen. Diese stellt für den Auftraggeber sicher, dass für die im Rahmen der fünfjährigen Gewährleistungsfrist zu beseitigenden Mängel auch genügend finanzielle Mittel vorhanden sind.

Weitere Informationen finden Sie bei Werner Schmiemann Rechtsanwalt.

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7 Dezember 2020

Gesetze und Gesetzeslagen

Herzlich willkommen zu meinen Blog über Gesetze. Gesetze beeinflussen unser tägliches Handeln und Verhalten. Außerdem bieten Gesetze eine Sicherheit für die Bevölkerung und ein friedliches Beisammensein in einem Land. Die alltägliche Beeinflussung durch die Gesetze macht dieses Thema für mich besonders interessant, da sich in meinem Leben öfters die Frage stellt "Darf man das?"! Außerdem ist es besonders wichtig, im eigenen Alltag über seine Rechte und die dazu gehörige Gesetzeslage aufgeklärt zu sein, um sein Handeln diesbezüglich zu gestalten. Du bist auch an diesem Thema interessiert und möchtest mehr erfahren? Auf meinem Blog befasse ich mich umfassend mit dem Thema "Gesetz" und spezifische Gesetzeslagen.